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Heilige Barbara vor dem Stollen
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Kallmuth hat seine Skulpturen, Kunst und Infopunkte in einem ansprechenden Flyer verewigt – Das 350-Seelen-Eifel-Dorf hat einiges zu bieten
Mechernich-Kamuth – Für den Kenner von Heiligen-Attributen ist es sofort klar. Der dreistöckige Turm in der Hand einer anmutigen Frau weist auf eine Darstellung der heiligen Barbara hin. Die geschwärzten Schlägel und Eisen im Sockel der aus Lindenholz geschnitzten Figur weisen sie in diesem Fall als Patronin der Bergleute aus. Das Kunstwerk stammt aus den Händen von Johannes Trimborn. Der Autodidakt hat die Barbara für einen besonderen Platz in Kallmuth geschnitzt.

An der Lorbacher Straße, Ecke Quellenstraße wird sie eine Heimat finden. Die lebhaften Schilderungen von Ortsbürgermeister Robert Ohlerth lassen das vor dem geistigen Auge Realität werden, was aktuell noch ein Plan ist. Auf einer Fassade, die die Familie Vogelsberg zur Verfügung stellt, wird ein drei Mal drei Meter großes Bild installiert. „Es soll den Eingang zu einem Stollen zeigen“, erklärt Robert Ohlerth.

Einweihung zur Kirmes
Davor entsteht dann der kleine Schrein für die Barbara – aus einem Bruchstein-Sockel und einem Sandstein, den Ohlerths Mitstreiter Martin Stoffels bearbeitet und aushöhlt. Er hat bereits einen Beitrag zur Dorfverschönerung geleistet. Der Sandstein mit Wappen und Inschrift, der am Bürgerhaus steht, ist sein Gesellenstück, das er dem Dorf zur Verfügung gestellt hat. „Eine tolle Arbeit, wir freuen uns schon auf die nächste: Denn zur Kirmes am letzten Sonntag im September soll die heilige Barbara eingeweiht werden“, hofft Ohlerth. Überzeugt ist er davon, dass das Ensemble „ein weiterer, richtig schöner Blickfang im Ortseingangsbereich wird“.

Insgesamt 21 Sehenswürdigkeiten haben die Kallmuther inzwischen in einem ansprechenden Flyer zusammengefasst. Mit Robert Ohlerth als treibende Kraft, mit Oliver Lehmann als Grafiker und mit ganz viel Hilfe aus dem Ort zeigt Kallmuth, was dort alles zu sehen ist. „Unsere Orte haben oft mehr zu bieten, als wir denken. Das macht die Zusammenstellung in diesem Flyer mehr als deutlich“, sagte Mechernichs Beigeordneter Thomas Hambach bei der Übergabe der ersten Exemplare: „Sie bewahren mit ihrer Arbeit auch das Wissen über die Dorfgeschichte. Irgendwann stirbt so etwas aus, wenn es nicht irgendwo festgehalten wird.“
Denn Ohlerth und sein Team haben nicht nur den Flyer entworfen und realisiert. Sie haben im Dorf auch zahlreiche Spuren hinterlassen. Etwa mit ansprechend gestalteten Infotafeln. Eine steht vor der Alten Schule. Oder wie andere sagen würden, vor dem Polizeirevier Hengasch. Schließlich diente das Gebäude in der ersten Staffel von „Mord mit Aussicht“ als Heimat von Kommissarin Sophie Haas und ihrem Team.

Kunstwerke allerorten
Wer sich die Infotafel anschaut, erfährt, dass das Gebäude auf das Ende des 19. Jahrhunderts zurückgeht, urkundlich ist bereits 1786 eine Schule in Kallmuth belegt. Interessant sind auch die Informationen auf den Tafeln zum ehemaligen Gasthaus oder zur Burg. Sie sind nicht nur mit informativen Texten versehen, sondern auch mit anschaulichen, historischen Bildern. „Ohne die Mithilfe der Menschen hier im Ort hätten wir das nicht geschafft“, versichert der Ortsbürgermeister, der selbst Bilder beigesteuert hat oder bei Franziska Voßemer fündig geworden ist. Texte zu den Infopunkten hat die Familie Kunath beigesteuert.

Von Redakteur Manni Lang hat sich Ohlerth Unterstützung für einen Begleittext im Flyer geholt. Der schreibt: „Dass das Dorf etwas ganz Besonderes unter den Dörfern der Eifel ist, erkennt man schon an den Ortseingängen. Egal von wo man kommt, überall stehen Kunstwerke.“ In der Tat: Am Schevener Weg steht eine Lore von Künstler Franz Kruse als rostende Erinnerung an die Bergbauvergangenheit am Bleiberg. Sein Entwurf der Burg, gefertigt von der Hosteler Spezialmetallbauwerkstatt Müller, steht am Dotteler Weg. Aus der Metallbauwerkstatt kommt auch die Skulptur „Trösterin der Entrechteten und Geknechteten“ nach einem Entwurf von Anna von Laufenberg. Das Kunstwerk steht am Ortseingang am Alten Friedhof.
Hengasch und Georgsritt
Wer von Lorbach anreist, wird von einem Wagenrad begrüßt, das den Blick auf Land- und Forstwirtschaft lenken soll. In Richtung Vollem schließlich grüßen Kommissarin Sophie Haas und ihre Polizeikollegen Bärbel Schmied und Dietmar Schäffer, die Kallmuth zu Hengasch und damit in ganz Deutschland bekannt gemacht haben.

Natürlich fehlt im Ort auch nicht ein Hinweis auf das Ereignis, das am 1. Mai ganze Heerscharen von Teilnehmern und Pilgern nach Kallmuth lockt. Aus Richtung Kall kommend wird mit dem heiligen Georg auf den St. Georgsritt, einer bekannten Reiterprozession, hingewiesen. Mit der Georgsstele an der Quellenstraße oder einem Graffiti an der Trafostation gibt es weitere Verweise auf dieses Großereignis im Jahreskalender der Kallmuther.

Anträge schreiben und schnitzen
Aber wie wird das alles finanziert? Robert Ohlerth ist nicht nur ein erfahrener Netzwerker, sondern weiß auch um die Möglichkeit, Förderprogramme zu nutzen. Besonders dankbar ist er für den Heimat-Scheck, den das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen aufgelegt hat. Damit konnten einige Projekte im Ort umgesetzt werden.

Hilfe bei der Antragstellung erhält er von Johannes Trimborn. Der Beamte wählt dabei die richtigen Worte und fungiert als Lotse im Behördendschungel. „Wenn die Anträge geschrieben sind und ich meine Schreibtischarbeit als Beamter erledigt habe, brauche ich einen Ausgleich. Dann arbeite ich mit Holz und schnitze“, erklärt Trimborn. Eine optimale Symbiose, die dazu führt, dass künftig eine handgeschnitzte heilige Barbara vor einem Stolleneingang zu einer weiteren Sehenswürdigkeit in Kallmuth wird.
pp/Agentur ProfiPress
Wertvolle Helfer vor Ort
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Bei der Beseitigung von Flutschäden kommt die Stadt dank lokaler Unterstützung gut voran – Ein Besuch im Bürgerhaus Kallmuth, im Dorfgemeinschaftshaus Lückerath und im Vereinsheim des TSV Feytal
Mechernich – Bis sich die Discokugel an der Decke wieder dreht, wird noch etwas Zeit ins Land gehen. Doch David Esch ist zufrieden, als er das Dorfgemeinschaftshaus in Lückerath betritt. „Der Fliesenleger arbeitet. Das ist schon mal viel wert“, sagt der städtische Hochbautechniker. Er ist im Team des städtischen Gebäudemanagements verantwortlich für die Behebung der Flutschäden an öffentlichen Gebäuden. Etwas über ein Jahr nach der verheerenden Flut ist zwar noch nicht alles wiederhergestellt, „aber rund 70 Prozent der Arbeiten sind erledigt“, sagt Esch.

28 Objekte von der Flut betroffen
Insgesamt waren rund 28 Objekte betroffen – mit mehr oder weniger großen Schäden. Finanziell belaufen sich die auf geschätzte 4,4 Millionen Euro, auch wenn die finale Summe noch nicht feststeht. Die kleineren Dinge sind derweil erledigt. Vieles ist auf der Zielgeraden, etwa bei den Kita-Projekten in Roggendorf oder in Satzvey. Auch die Räume der OGS Kommern waren betroffen und sind inzwischen wieder nutzbar. Wie bei allen Bauprojekten in diesen Tagen ist vor allem die Verfügbarkeit von Handwerkern die größte Hürde, um schneller voranzukommen.

Daher sind die Fliesen in Holzoptik, die im Lückerather Dorfhaus verlegt sind, eine sehr gute Nachricht für den Baufortschritt. Im Keller, in dem sich die WC-Anlagen befinden, sind die vorbereitenden Arbeiten erledigt. „Der Keller war in der Flut komplett vollgelaufen. Zudem hat der Schoßbach einiges an Erdreich entlang des Hauses ausgespült“, erläutert David Esch, der das Ziel verfolgt, bei der Sanierung so zu bauen, dass künftige Überflutungen nicht mehr so große Schäden verursachen. So wird zum Beispiel kein Rigips mehr eingesetzt und gefliest wird bis Deckenhöhe. In Lückerath ist man also auf einem guten Weg.

Dass das so ist, ist laut David Esch auch den fleißigen Helfern vor Ort zu verdanken. „Ohne deren Koordination und Mitarbeit wäre das alles in dieser Form nicht leistbar“, sagt der städtische Mitarbeiter. In Lückerath nennt er Ortsbürgermeister Rudolf Hoß, der sein verlängerter Arm vor Ort ist, um den Wiederaufbau zu koordinieren.

Tennisheim bald wieder nutzbar
In Eiserfey auf der Baustelle des Vereinsheims von Fußball- und Tennisclub wartet schon Mario Theisgen. „Die Zusammenarbeit mit der Stadt ist einfach Klasse und funktioniert super“, sagt der Vorsitzende des TSV Feytal. Er rechnet damit, dass das Tennisheim in den nächsten 14 Tagen wieder genutzt werden kann.

Die neue Küche ist eingebaut, an den Putz muss der beauftragte Handwerker nochmal ran. „Den restlichen Ausbau machen wir dann in Eigenleistung“, sagt Theisgen. Anpacken wollen die Ehrenamtler später auch in den Umkleide- und Duschräumen der Fußballer. Aktuell ist Dirk Zinke dort noch mit seinem Creativ Design Team aus Firmenich im Einsatz und verlegt Fliesen. Doch auch hier sind bereits deutliche Fortschritt zu sehen.

Neue Kellerfenster
Genauso wie im Dorfgemeinschaftshaus in Kallmuth. „Die Kellerfenster sind bereits ein Teil der Sanierungsmaßnahme“, erläutert David Esch im Vorbeigehen. Früher waren die bodentief, die Wassermassen hatten leichtes Spiel. Die neuen Fenster sind höhergelegt, sorgen so für etwas mehr Sicherheit. Im Probenraum des Musikvereins und in den Nebenräumen hatte das Wasser etwa 80 Zentimeter hochgestanden. Jetzt ist dort der Estrich raus, der Putz ist abgeschlagen. Auch dank der Koordination von Kallmuths Ortsbürgermeister Robert Ohlerth geht es mit Elektrik und Wasserinstallation weiter.

Türsperren aus Neopren
Für David Esch ist das Ziel, dass die Sanierungen allesamt bis zum Ende des Jahres abgeschlossen sind. „Außerdem wollen wir für alle betroffenen Objekte Notfallsets für den Hochwasserschutz anschaffen“, sagt der Mitarbeiter des Gebäudemanagements. Dazu gehörten einerseits Schmutzwasserpumpen, andererseits sollen sogenannte Floodgates angeschafft werden. Das sind Türsperren, die aus einem 25 Millimeter starkem Stahlrohrrahmen bestehen. Dieser Rahmen ist dann mit einer sieben Millimeter starken Schicht aus Neopren ummantelt, um das Eindringen von Wasser zu verhindern. David Esch: „Am besten wäre es, wenn sie nie zum Einsatz kämen, aber sicher ist sicher.“
pp/Agentur ProfiPress
Kallmuther Bänker waren fleißig
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Am vergangenen Wochenende waren die Kallmuther Bänker untergwegs und haben die Wegkreuze und Sitzgelegenheiten von Gras befreit und hergerichtet.
Hier einige Impressionen:
Bienenvolk hinter Glas
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„In der Kumm“ in Kallmuth kann man jetzt Staatsinsekten bei der Arbeit und im Brutgeschäft beobachten
Mechernich-Kallmuth – Wer möchte nicht mal sehen, wie es in einem Bienenstock zugeht? Wie die Arbeiterinnen die Puppen in den Waben füttern oder Honig und Nektar ablegen, die sie auf ihren Flügen von Blüte zu Blüte eingesammelt haben? Oder suchen, wo die Königin zu ruhen geruht und wo sie ihre Eier ablegt?
Um diese Neugier zu befriedigen, müssen die Kallmuther Bürger, Kindergartenkinder und Wandertouristen jetzt nicht mehr bis in den Kölner Zoo oder ins Duisburger Bienen- und Honigmuseum reisen, es genügt ein Abstecher in die Kallmuther Straße „In der Kumm“, wo Winfried und Martin Stoffels einen Schaubienenkasten aufgestellt haben und betreuen.

„Da kann man von zwei Seiten durch Glasscheiben genau beobachten, was die Staateninsekten tun und treiben“, berichtet Ortsbürgermeister Robert Ohlerth: „Das freut mich ganz besonders für unsere Kindergartenkinder, an deren Kontakt zu Natur- und Dorfleben uns in Kallmuth sehr viel liegt!“
„Honigbienen (Apis) sind eine Gattung aus der Familie der Echten Bienen (Apidae)“, heißt es im Internet-Lexikon „Wikipedia“: „Die Gattung umfasst je nach taxonomischer Auffassung sieben bis zwölf staatenbildende Arten, von denen die meisten nur in Asien heimisch sind.“ Für die weltweite Imkerei habe die Westliche Honigbiene, die auch in Kallmuth gehalten wird, die größte Bedeutung.
„Ich kann mir vorstellen, dass es in Bälde auch Honig aus der neuen Quelle zu erwerben gibt“, so Robert Ohlerth zum Mechernicher „Bürgerbrief“.

pp/Agentur ProfiPress